Sandteig
das original Rezept
Nim 1⁄2 Pf Butter rühre ihn flaumig abschlagen 5 Eierdotter daran 1⁄2 Pf nicht zu fein gestoßenen Zucker 1⁄2 Pf Mehl allesgut untereinander gemischt u. gut abgearbeitet.
das heutige Rezept
Zutaten:
- 250 g Butter
- 5 Eigelb
- 250 g Zucker
- 280 g Weizenmehl
- 1 Prise Salz
- 1/2 Bio-Zitrone Abrieb, optional oder etwas Vanille
Zubereitung:
- Form & Ofen: Kasten- oder Gugelhupfform sorgfältig buttern und bemehlen. Ofen auf 170 °C Ober/Unterhitze vorheizen.
- Butter aufschlagen: Weiche Butter mit Salz (und Zitronenabrieb/Vanille, falls verwendet) 3–5 Minuten sehr cremig rühren
- Eigelb einarbeiten: Eigelb nacheinander gründlich unterrühren (je 15–20 Sekunden), bis die Masse glänzend und luftig ist. (Raumtemperatur aller Zutaten hilft beim Aufschlagen.)
- Zucker & Mehl: Zucker unter Rühren zugeben und nochmals 2–3 Minuten cremig schlagen. Mehl darübersieben und nur kurz mit dem Spatel unterziehen, bis gerade eben ein glatter, relativ fester Rührteig entsteht.
- Backen: Teig in die Form streichen, Oberfläche glätten. 50–60 Minuten backen (Stäbchenprobe). Nach 10 Minuten aus der Form stürzen, auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen.
Anmerkungen:
Hinweis: Der Teig ist absichtlich „schwer“ (viel Butter & Zucker, nur Eigelb, kein Backpulver). Die Lockerung kommt von der gründlichen Schaumbildung in Schritt 2–3, daher lange rühren und nicht zu kalt arbeiten.
In der Konditorei bezeichnet Sandmasse eine fette, feinporige Rührmasse. Sie wird durch schaumiges Aufschlagen von Fett und Zucker/Ei hergestellt und ergibt Kuchen wie Sandkuchen, Englischer Kuchen u. a.. Die typische, leicht „sandige“ Krume entsteht bei vielen Sandmassen durch Stärkepuder-Anteil und geringen Wassergehalt; das Freisinger Rezept gibt allerdings nur Mehl an – historisch gibt es beide Linien.
Sand-Torten/-Kuchen finden sich in spät-19.-Jahrhundert-deutschsprachigen Kochbüchern (z. B. Katharina Prato, Die süddeutsche Küche), teils auch mit Mandeln oder Stärke; das Freisinger Rezept passt in diese bürgerliche Konditorei-Tradition.
Heutige Tipps:
Für zartere Krume kannst du (nur als Variante) 50–80 g des Mehls durch Speisestärke ersetzen.
Backe hell und trockne den Kuchen am Ende ggf. 5 Minuten bei leicht geöffneter Ofentür, damit die Krume fein bleibt.
Quelle:
Dieses Rezept stammt aus dem Kochbuch "1867. Kochen im Hotel Bayerischer Hof".
Das handschriftliche Werk umfasst 288 Rezepte und gibt einen faszinierenden Einblick in die Esskultur des 19. Jahrhunderts. Es liegt im Original im Stadtarchiv Freising – ein Schatz aus einer vergangenen Zeit (mehr Infos...)
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